FÜNF  (Thriller)         FÜNF

Von Ursula Poznanski
2012, Wunderlich
978 3 8052 5031 3

Wer erinnert sich nicht noch an die gute alte Schnitzeljagd aus Kindertagen? Und wer hat nicht als Kind – zumindest kurz- mit dem Gedanken gespielt, Polizist werden zu wollen? Was ist aus diesen Erinnerungen aus altenZeiten geworden. Im Gegensatz zu vielen Dingen, die es heute nicht mehr gibt; diese beiden gibt es noch, aber natürlich moderner, schneller, grausamer!

Eine tote junge Frau auf einer Kuhweide. Für die Salzburger Mordkommissarin Beatrice Kaspary kein auf den ersten Blick ungewöhnlicher Fall. Tragisch, ja, aber eben doch schon wieder eher Alltag.

Die Aufklärung zieht sich zäh wie Kaugummi, bis sie auf eine ungewöhnliche Spur in Form von Koordinaten stößt, die der Täter anscheinend extra für die Polizei hinterlassen hat.
Mit einer perfiden Schnitzeljagd – die harmlose Variante nennt sich Geocaching – schickt der Täter die Kommissare von einem Tatort zum anderen; immer wieder geben die rätselhaften Anweisungen Raum für Irrungen und Wirrungen, doch eines steht fest, in jedem Versteck wartet eine grausame Überraschung auf die beiden.Was haben die Opfer gemeinsam, wer verbirgt sich hinter der Beschreibung „Ein Sänger, ein Verlierer, eine Schlüsselfigur“? Ein weiteres Opfer, drei weitere Opfer? Oder sind das alles nur falsche Fährten, die ein wahnsinnig gewordener Geocacher auslegt, um vom eigentlichen Tatbestand abzulenken?

Und was wird in der finalen Dose zu finden sein? Noch ein Opfer, der Täter selbst oder …

Ein spannender Krimi, gekonnt mit den Elementen des Geocaching verbunden; kein Wunder, ist die Autorin selbst begeisterte Dosensucherin.
Keine unnötigen Erklärungen, wie die Schnitzeljagd mit GPS funktioniert; nein, das Geocachen ist ein selbstverständlicher Bestandteil der Ermittlungen. So ist wohltuend, auch als alter Cacherhase dieses Buch zu lesen. Denn die Rätsel sind schlüssig, die Suchstrategien, die die beiden Ermittler anwenden, kennt man aus eigener Erfahrung; die Sackgassen, in die man hineinläuft, wenn man denkt, man ist einer Lösung schon ganz nah und das untrügliche Gefühl, dass die Dose doch hier eigentlich sein müsste, aber man sie nicht sieht. Auch beim hundertsten Male nicht und doch muss sie da sein. Und ist sie in diesem Thriller auch. Versprochen; aber ob man darüber glücklich ist, wenn man ihren Inhalt sieht??? Wieder ein Opfer mehr oder doch wieder Teile der schon bekannten Opfer?

Ob der Täter am Ende gefunden wird?
Nun, nicht jede Schnitzeljagd endet erfolgreich, oder?